Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt ...

... fährt durch das Meer der Zeit. Unsere Kirche wird im kommenden Jahr 100 Jahre alt. In dieser langen Zeit hat sie schon viele schöne Ereignisse, aber auch Krisen gesehen. 1945 stürzte das Kirchendach ein. Das Leben zweier Pfarrer endete tragisch. Die Corona-Pandemie brachte das Gemeindeleben beinahe zum Erliegen. Aber nach jeder Krise hat sich die Gemeinde auch wieder erholt und ist an ihren Aufgaben weiter gewachsen: in Seelsorge, Gemeinschaft und Diakonie.

 
von Gast
Schiffe

Am zweiten Juni 2025 hat eine Wahl zur Nachbesetzung der amtsführenden Pfarrstelle stattgefunden. Diese Wahl fiel  gegen den einzigen Kandidaten aus. Manche fragen sich vielleicht, ob bei der Durchführung dieser Wahl formale Fehler gemacht wurden. Deshalb wird der Revisionssenat ein Überprüfungsverfahren einleiten. Dieses wird sich voraussichtlich über die kommenden Monate erstrecken. Es ist gut und richtig, dass unsere Kirche diese Kontrollmöglichkeiten bietet. Wichtig ist, auch bei unterschiedlichen Ansichten:
Bleiben wir einander freundlich zugewandt und zuversichtlich.

Fest steht, dass im September 2025 Pfr. Hannes Pitters seine Pension antreten und Pfr.in Imke Marie Friedrichsdorf ihre Arbeitsstelle wechseln wird. Pfr.in Heike Wolf ist noch bis zu ihrer Pensionierung Mitte 2026 in unserer Pfarrgemeinde tätig. 
Dabei wird sie nicht alleine sein: Pfarrer*innen und Lektor*innen aus ganz Wien unterstützen uns in der Vakanz. Auch einen Pfarrer zur Administration unserer Gemeinde haben wir gesucht. Die endgültige Entscheidung darüber liegt beim Wiener Superintendentialausschuss.

Fest steht: Das Gemeindeleben geht weiter. Wir feiern jeden Sonntag Gottesdienst. Wir begleiten Menschen bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Der Konfirmationsunterricht findet wieder in Kooperation mit einer Gemeinde der Donauregion statt. Für das zweite Halbjahr 2025 sind mehr Gemeindeaktivitäten geplant als bisher.

Die Ereignisse rund um die Pfarrer-Wahl haben sichtbar gemacht, wie weit Wünsche und Vorstellungen über die Zukunft der Gemeinde auseinanderliegen. Manche Wunde scheint auch nach Jahren noch offen zu sein. Es wird deshalb unter professioneller Begleitung die Gelegenheit zur Aufarbeitung unserer inneren Spannungen geben. Wir laden bereits jetzt herzlich ein, sich dabei aktiv einzubringen.

Gemeinsam werden wir uns auch mit dem kommenden Jubiläumsjahr 2026 befassen, um es mit Leben zu füllen. Denn unsere Kirche steht seit 100 Jahren Am Tabor. Was für ein Segen! 

Freuen Sie sich schon jetzt auf den Reformationstag 2026 mit Bischof Michael Chalupka und einer Reformationskantate, auf einen Diakonie-Gottesdienst 2026 mit Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser (Diakonie Österreich), auf eine Predigtreihe zu protestantischen Persönlichkeiten und auf vieles mehr.

Und versuchen wir, aufeinander zuzugehen, einander achtsam zu begegnen und auch in dieser Ausnahmesituation den Blick für das Größere, das Ganze dessen, was Kirche ist, nicht aus den Augen zu verlieren. Gelegenheit dazu gibt es am Sonntag, den 29. Juni 2025, beim Entpflichtungsgottesdienst von Pfr. Hannes Pitters mit anschließendem Gemeindefest.

Mit den besten Wünschen für einen schönen Sommer grüßen Sie und Euch

Pfr. Hannes Pitters     Kuratorin Petra Jens     Pfr.in Heike Wolf

Wien, im Juni 2025

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